Demographische / Regionale Standards

Die Demographischen wie auch die Regionalen Standards gehen auf Initiativen jeweils gemeinsamer Arbeitskreise – bestehend aus Vertretern des Statistischen Bundesamtes, der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e. V. (ASI) und des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e. V. – zurück.

Demografische Standards

Die Demographischen Standards dienen dem Zweck, soziostrukturelle Erhebungs­merkmale in Bevölkerungs­umfragen (Haushalts- und Personenbe­fragungen) zu vereinheitlichen, um eine größere Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Surveys zu ermöglichen.

Seit der letzten Auflage (6., 2016) war wieder notwendig, die „Demographischen Standards“ an die veränderte gesellschaftliche und rechtliche Situation in Deutschland anzupassen. Dabei wurde darauf geachtet, dass eine Recodierbarkeit zur vorherigen Auflage weitgehend erhalten bleibt.

Mit der 7. Auflage werden die Fragen nicht mehr für einzelne Erhebungsmodi separat beschrieben, sondern eine Fassung für alle (Papier, persönlich-mündlich, Telefon und Online) angeboten. Hierzu wurden zum einen Veränderungen im Wording vorgenommen, um sowohl für Interviewer-gestützte wie auch für selbst-administrierte Verfahren eine adäquate Ansprache zu gewährleisten. Zum anderen ist die Filterführung justiert worden, um eine möglichst einfache Umsetzung in elektronischen wie auch nicht-elektronischen Fragebögen zu ermöglichen. Damit soll vor allen Dingen der zunehmenden Bedeutung von Multi- und Mixed-Mode-Erhebungen Rechnung getragen werden.

Überarbeitet wurden auch die Fragen zum Geschlecht, der Einwanderungsgeschichte und den unterschiedlichen Erreichbarkeiten über Telefon (Festnetz/Mobil) und/oder Internet, die für eine Gewichtung von Mixed-Mode-Daten wichtig sein können. Die Verbindung zu den bei KonsortSWD genutzten Demo-Variablen sollte ebenso möglich sein.

Für europaweite Umfragen sind zusätzlich die Unterschiede zwischen den Demographischen Standards und den „Core Social Variables“ erläutert. Bei den „Core Social Variables“ handelt es sich um eine Liste sogenannter „Kernvariablen“, die seitens des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) in allen europäischen Haushalts- beziehungsweise Personenerhebungen eingeführt werden sollen.

Das Ergebnis dieser Überarbeitung ist die nun vorliegende 7. Auflage. Diese ist in der GESIS-Schriftenreihe Band 31 veröffentlicht und hier herunterzuladen.

Regionale Standards

Die Regionalen Standards tragen dazu bei, die in Zeiten der Digitalisierung steigende Nachfrage nach regionalen empirischen Vergleichen und bereichsübergreifenden Analysemöglichkeiten zu decken. Sie geben einen Überblick über administrative und nicht-administrative Gebietsabgrenzungen, Instrumente der Typisierung von Regionen sowie entsprechende Daten der amtlichen Statistik und anderer Quellen, die für die Regionalisierung von Bevölkerungsumfragen genutzt werden können. Sie erschließen teils schwer zugängliche Quellen und geben den Nutzerinnen und Nutzern einen Überblick über die Möglichkeiten für eine Regionalisierung von Umfragedaten. Die jetzt vorliegende dritte Auflage ist in weiten Teilen überarbeitet, in einigen Teilen neu strukturiert, an die aktuelle Entwicklung angepasst und um neue Datenquellen erweitert.

Kurt Behrens, Christiane Heckel und Kathrin Wiese von der BIK ASCHPURWIS + BEHRENS GMBH waren als Mitglieder in den Arbeitsgruppen an den Publikationen beteiligt und haben als Autor/in bzw. Mitautor/in verschiedene Beiträge geleistet. (siehe Publikationen)

Sowohl für die Demographischen Standards als auch für die Regionalen Standards werden – beginnend mit dem Jahr 2007 – Sonderauswertungen des Mikrozensus zur Verfügung gestellt, die jährlich um die aktuellen Daten ergänzt werden. Es handelt sich um Auswertungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen und um haushaltsbezogene Auswertungen, bei denen die Merkmale der Demographischen Standards in der Vorspalte und ausgewählte Einheiten der Regionalen Standards (Ost-West-Gliederung, Bundesländer, Gemeindegrößenklassen, Stadt-Land-Gliederung von Eurostat, siedlungsstrukturelle Kreistypen und räumlicher Lagetyp auf Kreisebene [ab 2011] des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung [BBSR] sowie die BIK-Gemeindegrößenklasse in der 10er-Systematik) in der Kopfspalte ausgewiesen werden. Dargestellt werden die Tabellen für die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung in Privathaushalten. Indizes, die sich aus den Variablen der Demographischen Standards herleiten lassen, wie beispielsweise der sozioökonomische Status oder die Internationale Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED 1997), bleiben unberücksichtigt.