Zensus 2022
Alle zehn Jahre soll mit dem Zensus („Volkszählung“) ermittelt werden, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. In Deutschland ist der Zensus 2022 eine registergestützte Bevölkerungszählung. Die Daten aus den Melderegistern werden dabei um eine Befragung bei einem Teil der Bevölkerung ergänzt und mit einer Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert.
Eine Volkszählung dient u.a. dazu, die Laufende Bevölkerungsfortschreibung zu korrigieren. Die bundesweiten Abweichungen der Bevölkerungszahlen aus dem Zensus 2022 zur Bevölkerungsfortschreibung betreffen vor allem die ausländische Bevölkerung. Seit 2011 hat Deutschland zwei große Flüchtlingswellen erlebt, 2015/16 durch die Zuwanderung Schutzsuchender aus dem Nahen Osten und 2022/23 aus der Ukraine. Eine besondere Herausforderung stellt offenbar die melderechtliche Erfassung von Nicht-Deutschen Personen ohne eine Abmeldung bei Rückzug in ihre Herkunftsländer dar. Das führt über die Jahre zu einem immer stärkeren Auseinanderklaffen vom Ist-Bestand der Bevölkerung und dem Meldebestand.
Quelle: https://www.zensus2022.de/DE/Aktuelles/PM_Zensus_2022_Bevoelkerungszahl_Ergebnisveroeffentlichung.html#:~:text=Nach%20dem%20Zensus%202022%20lebten,9%20Millionen%20Ausl%C3%A4nderinnen%20und%20Ausl%C3%A4nder
Als Folge eines Zensus ergibt sich eine korrigierte Bevölkerungszahl, die dann die neue Basis der Fortschreibung ist.
Die amtlich festgestellten Einwohnerzahlen eines Zensus sind umstritten, da diese beim Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern eine große Bedeutung für die Berechnung haben.
Quelle: https://www.zensus2011.de/SharedDocs/Aktuelles/Zensusergebnisse_mit_grosser_Bedeutung:_Die_Einwohnerzahlen_Teil_5_Der_Finanzausgleich_in_Deutschland.html?nn=559100
Ein Ergebnis aus Klagen von betroffenen Gemeinden gegen den letzten Zensus 2011 war eine Methodenkorrektur: Die Stichprobe wurde um kleine Gemeinden ausgeweitet. Betrachtet man die Gemeinden nach Größenklassen, sind die Abweichungen der Bevölkerungszahlen in den größten und kleinsten Größenklassen am höchsten und liegen über dem Bundesdurchschnitt.
Quelle: https://www.zensus2022.de/DE/Presse/Pressebereich/Zensus2022_PK_Statement.pdf
Die zentralen Ergebnisse des Zensus 2022 mit dem Stichtag 15.05.2022 wurden am 25.06.2024 vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Quelle: https://www.zensus2022.de/DE/Ergebnisse/_inhalt.html
Die verfügbaren Tabellen enthalten Daten für die regionalen Ebenen – Bund, Bundesländer, Regierungsbezirke, Stadtkreise/kreisfreie Städte/Landkreise, Gemeindeverbände sowie Gemeinden. Sie umfassen die fünf Themenbereiche Bevölkerungszahlen, Demografie, Gebäude- und Wohnungen, Bildung und Erwerbstätigkeit sowie Haushalte und Familien.
Außerdem werden die Ergebnisse – hochauflösend georeferenziert – als Downloaddateien in 10km-, 1km- und 100m-Gitterzellen veröffentlicht.
Alle bisherigen Veröffentlichungen des Statistischen Bundeamtes haben den Gebietsdatenstand 15.05.2022.
Eine Übersetzungsdatei der Gebietsstände (BridgeKey) - Zensus 2022 zum Endjahresstand 31.12.2023 - kann auf Anfrage bei der BIK GmbH bezogen werden.
Laufende Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2022
Mit dem Zensus zum 15. Mai 2022 steht eine Umstellung der Bevölkerungsfortschreibung (LBF) auf einen neuen Anfangsbestand an. Die Ergebnisse zum 31.12.2022 auf Basis des neuen Zensus 2022 werden voraussichtlich ab Sommer 2024 zur Verfügung stehen. Anfang 2025 können die Bevölkerungszahlen auf Basis Zensus 2022 dann voraussichtlich mit der üblichen Aktualität bereitgestellt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden weiterhin Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus 2011 veröffentlicht.
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Methoden/Qualitaet/Qualitaetsberichte/Bevoelkerung/bevoelkerungsfortschreibung-2023.pdf, Seite 11
Wo und wann die Ergebnisse auf Basis des Zensus 2022 angeboten werden, führt das Statistische Bundesamt hier auf.
Die BIK-Regionssystematik wird zeitnah nach der Veröffentlichung der Fortschreibungsergebnisse - LBF am 31.12.2023 auf Basis des Zensus 2022 auf Gemeindeebene - aktualisiert (voraussichtlich also Anfang 2025).
MIKROZENSUS und Zensus 2022
Der Mikrozensus ist eine amtliche repräsentative Haushaltsbefragung, wobei 1 % der Bevölkerung einbezogen wird. Es werden mehr und andere Merkmale jährlich abgefragt. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung ziehen zu können, werden die Daten auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.
Voraussichtliche Veröffentlichung:
Mikrozensus 2023 (Erstergebnisse), Hochrechnung auf Basis des Zensus 2011
> bereits veröffentlicht
Mikrozensus 2024 (Erstergebnisse), Hochrechnung auf Basis des Zensus 2022
> Erst wenn der Zensus 2022 in die Laufende Bevölkerungsfortschreibung eingearbeitet ist, kann der Mikrozensus auf Basis des neuen Zensus hochgerechnet werden.
Demographische Standards 2024
Die Neuauflage der Demografischen Standards 2024 ist auf SSOAR veröffentlicht!
Schriftenreihe Band 31
Demographische Standards
Ausgabe 2024
7. überarbeitete und erweiterte Ausgabe
Eine gemeinsame Empfehlung
des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V.
der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) und
des Statistischen Bundesamtes
Köln: GESIS 2024, 113 S.
ISSN 1869-2869 | eBook ISBN 978-3-86819-053-3
Die „Demographischen Standards“ gehen zurück auf die Initiative eines gemeinsamen Arbeitskreises, bestehend aus Vertretern des Statistischen Bundesamtes, der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) und des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V.
Die „Demographischen Standards“ haben die Aufgabe, sozialstrukturelle Erhebungsmerkmale in Befragungen zu vereinheitlichen um dadurch die Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Umfragen zu ermöglichen. Die vorliegende Ausgabe ist die vollständig überarbeitete 7. Auflage.
Bevölkerungsentwicklung
[April 2024]
Die Zahl der Bevölkerung in Privathaushalten ist von 1991 zu 2022 mit insgesamt rund 4 Mio. Personen langsamer gewachsen als die Zahl der Haushalte. Im Mikrozensus 2020 ist dieses Ergebnis leicht rückläufig (-0,7% zum Vorjahr), wächst seitdem aber wieder. mehr…
Basic-, Standard- und Premium-Stichproben
„… die Art und Weise der Stichprobenbildung entscheidet, was man anschließend aus den erhobenen Daten einer Studie schließen kann oder eben nicht.“
[Februar 2024]
Christiane Heckel: „Basic-, Standard- und Premium-Stichproben“, Beitrag auf marktforschung.de, dossier.PLUS: Qualität von Stichproben